Juni

Mit sauercrowded durch’s Jahr

An die Körbe, fertig, los! Die Erdbeeren sind reif und auch so einiges an Gemüse wandert jetzt ins Erntekörbchen. Es ist an der Zeit, sich Gedanken zu Bewässerung, Konservierung und Pflege von Obst und Gemüse zu machen. Und es ist der perfekte Zeitpunkt, das schöne Wetter zu genießen und entspannt auf die Arbeit der vergangenen Monate zu schauen. 

Garten

Hacken, Mulchen, Gießen, Düngen, Jäten and repeat. Die wahrscheinlich kürzeste Zusammenfassung unserer Gartenaufgaben im Juni. Natürlich müssen wir auch noch ganz viel naschen und vielleicht auch schon mal mit einem Auge Richtung Winter schielen. Ihr könnt schon mal eure Winterstars wie z.B. Rosenkohl und Grünkohl vorziehen. Beim Rhabarber ist langsam Abschied nehmen angesagt. Traditionell sollte man ihn, wegen des erhöhten Oxalsäurewertes, nicht mehr nach dem Johannistag (21.6.) ernten. Bis dahin darf und sollte man übrigens auch seine Hecke nicht schneiden, weil die Piepmätze da vielleicht noch ihren Nachwuchs aufziehen.

Bei den Tomaten ist jetzt regelmäßig ausgeizen angesagt. Dazu entfernt ihr die frischen Triebe, die am Hauptstängel zwischen den Verästelungen wachsen. Ich finde es sieht aus, wie Achselbehaarung, die zwischen Arm und Körper rausschaut. Ob ihr euer Achselhaar stehen lasst, ist mir schnuppe, bei Tomaten solltet ihr es entfernen, damit der Haupttrieb kräftig genug bleibt. Bei Buschtomaten ist das allerdings nicht nötig, die verzweigen sich gern wild. Nicht nur Tomaten, sondern auch andere Starkzehrer freuen sich jetzt über etwas Dünger. Wir nehmen dazu meist Brennnesseljauche. Die stinkt zwar erbärmlich, aber die Pflanzen stehen drauf und man muss keinen Cent ausgeben. Gebt einfach leicht zerkleinerte Brennnesseln etwa 1kg in einen 10 Liter Eimer mit Wasser, deckt ihn ab und lasst das etwa 14 Tage stehen. Man kann den Gestank etwas unterdrücken, wenn man Urgesteinsmehl dazu gibt. Wenn alles fein stinkt, könnt ihr die Jauche verdünnt im Verhältnis 1:10 auf die Beete auftragen. 

Jetzt ist auch ein besonderes Augenmerk auf Schädlinge angesagt. Langsam flattern Blattlaus, Kartoffelkäfer und Kohlweißling wieder an und ihr solltet gewappnet sein. Hierzu haben wir auch schon mal eine Folge gemacht, die euch eventuell weiterhelfen kann. 

hungrige Marienkäferlarven stehen sehr auf Läuse 😉

Im Freiland säen

  • letzte Chance für Gurken, Kürbisse, Zucchini
  • fortlaufend Salate, Radieschen, Rucola, Radicchio
  • Busch- und Stangenbohnen
  • Markerbsen
  • Knollenfenchel
  • Grünkohl
  • Karotten
  • Mangold
  • Rettich
  • Rote Bete
  • Bohnenkraut
  • Dill
  • Kapuzinerkresse
  • Koriander
  • Ringelblumen

Im Freiland pflanzen

  • Artischocken
  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Fenchel
  • Rosenkohl
  • Wirsing
  • Tomaten
  • Gurken
  • Chili und Paprika
  • Kürbisse
  • Melonen
  • Mais
  • Sellerie

Ernten

  • Salate
  • Radieschen
  • Knoblauch (im Herbst gesteckter)
  • Erbsen
  • Karotten

Haushalt und Küche

Marmelade kochen

Erdbeeren in Hülle und Fülle? Mehr Johannisbeeren als ihr essen könnt? Das schreit doch nach Marmelade!!! Zugegeben, wir essen gar nicht so wahnsinnig viel Marmelade, aber wir nutzen sie oft für Porridge oder zum Süßen von Naturjoghurt. Außerdem machen sich hübsche Marmeladengläser super als kleines Geschenk. Eine ausführliche Anleitung für Marmeladen, Chutneys und Liköre findet ihr bei uns im Blog. Unsere Lieblingsmarmeladen sind Erdbeer-Rhabarber und Cassis-Stachelbeere. Der Fantasie sind hier allerdings keine Grenzen gesetzt. Wer fancy Kombis wie Kumquat-Ingwer oder Johannisbeere-Rosmarin probieren will, kann mal auf Brittas Blog vorbei surfen, da gibt’s allerhand Rezepte zum Nachkochen. Marmeladen sind ein super Einstieg in die Selbstversorgung, weil sie wirklich einfach zu machen sind und man nur sehr wenig Equipment braucht. Für eine Basic-Marmelade braucht ihr nur

1kg Obst eurer Wahl (Beeren sind für den Anfang zu empfehlen)

1kg Gelierzucker 1:1 oder 500g Gelierzucker 2:1

einen Topf in den beides zusammen reinpasst

leere Schraubgläser, steril

Dann folgt ihr einfach der Anleitung auf der Gelierzuckertüte und gießt das fertige Produkt heiß in die Schraubgläser und verschließt sie sofort. Fertig.

Wer auf seine Linie achtet, Zucker vermeiden will oder sonstige Gründe hat, auf Zucker zu verzichten, kann auch mit Leinsamen oder Chia einen Fruchtaufstrich kreieren. Dieser hält sich zwar nicht solange, aber enthält noch alle guten Inhaltsstoffe der Früchte und kommt ohne Zucker aus. Eine Anleitung dafür findet ihr bei smarticular.

Gemüsebouillon selber machen

Es gibt wieder richtig viel Gemüse. Nicht nur im Garten tut sich langsam so einiges, auch die Marktstände und Ladenregale sind prall gefüllt. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wir kochen im Sommer sehr viel mit frischem Gemüse. Die Küchenabfälle lassen sich dabei wunderbar wiederverwerten, um eine Gemüsebrühe zu kochen. Die schmeckt 1000 mal besser als gekaufte und kostet verschwindend wenig. Wenn ihr Gemüse schält und vorbereitet, hebt einfach die “Abfälle” auf und friert sie ein. Ich nutze dafür einen wiederverwendbaren Zip-Beutel. Wenn der voll ist, koche ich daraus einen Sud. Dazu gebe ich etwa 1kg Reste mit 2-3 Litern Wasser in einen Topf und koche alles bei niedriger Hitze etwa eine Stunde lang. Je länger alles köchelt, desto intensiver wird der Geschmack. Salz und Gewürze können entweder gleich beim Kochen dazugegeben werden oder später, wenn ihr die Brühe für andere Gerichte verwendet. Ihr könnt sämtliche Gemüseschalen und Abschnitte verwenden. Am besten eignen sich Zwiebeln, Möhren, Sellerie, Lauch, Kohl, Brokkoli, Tomaten, Zucchini, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Fenchel, Pilze, Rüben, Kräuter und alles was beim Kochen nicht bitter oder schleimig wird. Das dominante Gemüse beeinflusst den Geschmack natürlich, was dazu führt, dass die selbstgemachte Brühe immer etwas anders schmeckt. Die fertige Bouillon könnt ihr entweder gleich weiterverwenden oder für die längere Aufbewahrung einkochen. Ich gieße den Topfinhalt durch ein feinmaschiges Sieb in saubere Schraubgläser. Wenn ihr die Brühe heiß einfüllt und die Gläser sofort verschließt, hält sie sich auch im Kühlschrank etwas länger. Wobei ich hier keine Garantien geben möchte. Im Zweifel immer erst riechen, dann vorsichtig schmecken und dann erst verwenden. 

Kreativ und nachhaltig

Klamotten wieder Farbe geben

Gerade Sommerklamotten verlieren im Laufe der Jahre ordentlich an Farbe. Oft sind sie noch unbeschädigt, sehen aber einfach nicht mehr schön aus. Zum Glück gibt es kaum etwas einfacheres, als seine Klamotten neu zu färben. In fast jeder Drogerie bekommt ihr Färbemittel, die man einfach in der Waschmaschine anwenden kann. Danach sind die Klamotten wieder frisch und ihr könnt sie die nächsten Jahre tragen. Natürlich sind diese Farben nicht unbedingt super umweltfreundlich. Wer sich mehr für die Zusammensetzung der Farben interessiert, kann die Code-Check App benutzen oder den Artikel “Simplicol Textilfarbe: Inhaltsstoffe und natürliche Alternativen” bei Utopia lesen. Trotz der Bedenklichkeit einiger Inhaltsstoffe ist es nachhaltiger, ein Shirt zu färben, als ein neues zu kaufen. Wer rumexperimentieren will, kann auch mit Naturfarben Kleidung färben. Es gibt spezielle Färberpflanzen, die sich dafür eignen, es geht aber auch mit Kurkuma, Kaffee, Zwiebelschalen, roter Bete oder Spinat. 

Eine Insektentränke bauen

Der Sommer setzt nicht nur uns zu, auch unsere Insektenfreunde brauchen hin und wieder eine Abkühlung. Leider können die nicht einfach zum Kühlschrank fliegen und sich bedienen, sondern sie sind auf zugängliche Wasserquellen angewiesen. In der Natur sind das Seen, Teiche, Pfützen oder andere stille Gewässer. In der Stadt gibt’s da oft nur wenige Möglichkeiten. Zum Glück gibt’s euch und uns, die mit wenig Aufwand eine Getränkebar für Bienen, Hummeln und co. zusammenschustern können. Ihr braucht nur eine flache Schale, ein paar Steine, eventuell etwas Moos, Holzstückchen oder kleine Äste. Schmeißt die Steine in die Schale und füllt Wasser ein. Wichtig ist, dass die Insekten sichere Landeplätze haben, die nicht ganz unter Wasser sind. Moos und Hölzchen machen das Ganze etwas natürlicher und so können die Insekten ihre Trinkstation leicht annehmen. Jetzt müsst ihr nur noch regelmäßig nachfüllen.

Übrigens freuen sich auch Vögel über Trink- und Badegelegenheiten. Vogelbäder könnt ihr entweder kaufen oder ebenfalls selber machen. Hier reicht eine flache Schale ohne Steinchen. Denkt dran, dass die Tränke katzensicher platziert wird.

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