November

Mit sauercrowded durch’s Jahr

Für mich ist es der Monat im Jahr, der am wenigsten zu bieten hat. Es ist kalt, nass, dunkel und es gibt keine Feiertage. Einfach nur ein Herbstmonat, nur ohne das schöne Wetter. Trotzdem lassen wir uns natürlich nicht entmutigen. Wir bringen diesen tristen Monat schon hinter uns und halten uns an der Vorfreude auf die nächste Saison fest.

Garten

Zurücklehnen und entspannen ist die Devise. Natürlich könnt ihr jetzt übereifrig die Beete umgraben und alles runter schneiden, aber ihr könnt es auch lassen. Warum wir auf einen ausgiebigen Herbstputz verzichten, haben wir euch in der Folge Nr. 22  “Lass liegen!” schon einmal ausführlich erklärt. Wenn ihr einen sehr schweren Boden habt, könnt ihr euch den Winter zu Nutze machen und große Bodenstücke vom Frost sprengen lassen. Dafür müsst ihr allerdings umgraben. Wenn ihr leichteren Boden habt, könnt ihr diesen einfach mit Gartenabfällen oder Gründünger bedecken und so den ganzen Winter liegen lassen. Die Erde auf den Beeten offen liegen zu lassen, würden wir euch aber nicht empfehlen, denn so werden durch Wetterereignisse Humus abgetragen und Nährstoffe ausgewaschen. Wir sind ja im Winter auch lieber unter der Decke.

Ihr solltet im November daran denken, die Regentonnen zu leeren und die Wasserversorgung abzuklemmen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine geplatzte Regentonne ein großes Ärgernis ist.

Wenn ihr noch Gemüse in den Beeten habt, sorgt für Frostschutz. Ich stülpe über unseren Spinat zum Beispiel einfach den Frühbeetkasten.

Schaut euch nochmal um, ob ihr auch alle nicht winterharten Kandidaten in ihre Winterquartiere verfrachtet habt. 

Solange es noch keine strengen Fröste gibt, könnt ihr immer noch Pflanzen und Stauden teilen. Wir müssen zum Beispiel unbedingt unseren Rhabarber verteilen. Apropos Rhabarber, entfernt die welken Blätter, damit darunter keine Schnecken überwintern.

Falls ihr es noch nicht erledigt habt, säubert, ölt und schmiert eure Gartengeräte. 

Ansonsten könnt ihr wirklich entspannen. Vielleicht erntet ihr hier und da noch etwas Spinat, Grünkohl oder Lauch, aber ansonsten ist jetzt erstmal Pause.

Haushalt und Küche

Gewürzmischungen selber machen

Als ich noch studiert habe, bestand mein Gewürzregal aus Salz, Pfeffer, Zimt und vielleicht noch ein paar italienischen Kräutern. Meine Kochfertigkeit beschränkte sich auf Fertigtüten und Nudeln. Inzwischen bin ich groß, mit einer viel zu kleinen Küche und liebe es zu kochen und dabei herum zu experimentieren. Die Welt der Gewürze ist riesig und man kann immer wieder neue kulinarische Horizonte erschließen. Wenn ihr also mit dem Löffel nach Äthiopien, Indien, Kenia, Syrien oder wohin auch immer reisen wollt, peppt euer Gewürzregal auf. Oft könnt ihr sogar Kräuter und Samen aus dem eigenen Garten integrieren und kleine Mischungen könnt ihr zusammen mit einem Rezept super verschenken.

äthiopisches Berbere

  • Kreuzkümmel
  • Koriander 
  • Kardamom
  • Piment
  • Bockshornklee
  • Paprika edelsüß
  • Chili
  • Nelke
  • Muskat
  • Kurkuma

Die Verhältnisse der Gewürze könnt ihr individuell nach eurem Geschmack bestimmen und auch noch andere wie Zimt oder Ingwer hinzufügen. Ihr solltet alle Zutaten fein gemahlen miteinander vermischen. Mit dieser Mischung könnt ihr z.B. Misir Wot, ein ostafrikanisches Linsengericht, kochen. Wenn ihr ganze Samen verwendet, könnt ihr sie vor dem Mahlen in der trockenen Pfanne anrösten, das gibt ein noch intensiveres Aroma. Es gibt jede Menge andere Zusammensetzungen für diese Mischung, probiert einfach ein wenig rum.

Es gibt noch unzählige weitere Mischungen aus allen Teilen der Welt. Ihr könnt Garam Masala, Raz el Hanout, Harissa oder einfach Kräuter der Provence mischen. Es wird in jedem Fall euer Essen bereichern und Beschenkten eine Freude machen.

Die Wohnung winterfest machen

Wahrscheinlich hat sich bis jetzt noch keiner von euch getraut, die Heizung einzuschalten, aber so langsam ist die Komfortgrenze bei den meisten Menschen erreicht. Ihr könnt eure Wohnung aber für eine bessere Wärmeleistung pimpen. Achtet darauf, dass alle Heizkörper frei sind. Auch Vorhänge können die Heizleistung beeinträchtigen. Für einen Extra-Boost könnt ihr hinter dem Heizkörper reflektierende Folie anbringen. Im Baumarkt gibt es spezielle Reflexionsfolien, eine alubedampfte Isomatte tut es zur Not aber auch. Um eine möglichst gute Wärmeausbeute zu haben, solltet ihr alle Zugluftquellen finden und eliminieren. Geht vorsichtig mit einer Kerze an Fenstern und Balkontüren entlang und verbannt zugige Stellen mit selbstklebender Zugluftdichtung. Die gibt’s ebenfalls im Baumarkt und sie ist recht günstig. Ihr könnt auch Türen mit dem allseits beliebten Türdackel (Zugluftstopper) versehen, um auch den letzten Windzug zu stoppen. Wer Fliesen, Laminat oder anderen kalten Untergrund im Zimmer hat, sollte überlegen, zusätzliche Teppiche auszulegen. Diese isolieren vor allem gegen die Kälte von unten. Damit ihr auch in Zukunft nicht in eurer schönen warmen Bude erstickt, solltet ihr mindestens einmal, besser zweimal am Tag stoßlüften. Wir heizen im Winter nur die Räume, in denen wir uns auch aufhalten. Das führt dazu, dass Wasserdampf z.B. vom Kochen und Duschen im kältesten Raum kondensiert und hier zu Schimmelbildung führen kann. Um das zu verhindern, solltet ihr, neben dem regelmäßigen Lüften, die Türen geschlossen halten und eventuell einen Luftentfeuchter aufstellen. 

Kreativ und Nachhaltig

Saatguttütchen basteln und Saatgut tauschen

Wer Gartenfreund:innen hat, weiß wie er ihnen eine Freude machen kann. Mit hübschen Saatguttütchen natürlich, bestenfalls mit tollen Sorten gefüllt. Es gibt jede Menge Bastelanleitungen im Netz und da ist auch für jedes Bastelniveau etwas dabei. Ich bevorzuge die Variante aus einem Quadratischen Stück Papier, das schräg über die Mitte gefaltet wird und am Ende kleine Briefchen ergibt. Man kann dafür wunderbar Packpapier, Kataloge oder Zeitungen recyceln. Und wenn ihr alles hübsch verpackt habt, schaut doch mal bei Instagram, Facebook oder in Kleinanzeigen vorbei, ob es nicht einen Saatguttausch gibt, bei dem ihr mitmachen wollt. Ich habe schon recht verrückte und seltene Sorten ergattert und freue mich jedes Mal auf die Ergebnisse. Zum Thema Saatgut haben wir einen ganzen Artikel “Alte Sorten” in dem ihr erfahrt, wie man Saatgut gewinnt, lagert und einen Tausch organisiert.

Weihnachtskarten basteln

Was? Jetzt schon? Ganz ehrlich, wie oft denkt ihr so um den 20. Dezember herum “Mist, ich muss Omi noch eine Weihnachtskarte schicken?“ und dann krabbelt man die aus dem Kartenständer, die am wenigsten hässlich ist. Wenn ihr jetzt schon anfangt, welche zu basteln, vergesst ihr auch nicht, sie rechtzeitig abzuschicken. Außerdem habt ihr so genug Zeit, eure Handlettering-Skills und Bastelfähigkeiten zu verbessern. Als ihr sieben Jahre alt wart, hat man euch eine lieblos gekritzelte Karte sicher verziehen, aber jetzt könnt ihr schon ein bisschen mehr Zeit und Liebe investieren. Außerdem kann man sich beim Malen, Basteln oder Schreiben wunderbar entspannen. Hört unseren Podcast nebenbei oder lasst zum hundertsten Mal Gilmore Girls laufen und genießt die Zeit für euch.

geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen...
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