August

Mit sauercrowded durch’s Jahr

Wir sind frisch zurück aus dem Urlaub und schon haben wir wieder alle Hände voll zu tun. In unserer Abwesenheit ist natürlich alles reif geworden, was reif werden konnte. Die nächsten Wochen verbringen wir wahrscheinlich abwechselnd in der Küche und mit der Machete im Garten. 

Garten

Ernten, ernten, ernten. That’s it! Naja, nicht  ganz. Ihr müsst natürlich weiter Beikraut entfernen, mulchen und gießen. Leere Beete können jetzt auch für späte Kulturen genutzt werden, achtet aber auf die Fruchtfolge. Auf die leeren Kartoffelbeete können zum Beispiel Salate ziehen. Kohlsorten solltet ihr lieber woanders unterbringen. Ihr könnt auch weiterhin Kräuter und Blüten für den Winter trocknen und langsam auch die ersten Samen einsammeln. Lasst ein paar Bohnen an der Pflanze trocknen, sammelt Glibber aus Tomaten und legt ein paar Chilisamen beiseite. Vergesst nicht, euer neu gewonnenes Saatgut einzutüten und zu beschriften. 

Jetzt wäre auch ein guter Zeitpunkt für den Sommerschnitt bei Bäumen. Gerade stark wuchernde Exemplare können damit in Zaum gehalten werden. Auch abgeblühte Kräuter können schon zurück geschnitten werden. Ansonsten weiterhin immer schön die Pflänzchen im Blick haben, um Krankheiten und Schädlinge frühzeitig zu erkennen. Solltet ihr befallene Blätter erkennen, entfernt diese und leitet weitere Maßnahmen ein. 

Die ersten Kohlweißling-Raupen sind schon am Brokkoli

Im Freiland säen

  • Salate und Blattgemüse für die Winterernte
  • Chinakohl
  • Lauchzwiebeln
  • Radieschen
  • Winterzwiebeln
  • Petersilie
  • Mairüben

Im Freiland pflanzen

  • neue Erdebeeren
  • Endivien
  • Salate
  • Kohlrabi
  • vorgezogene Kohlsorten

Ernten

  • alle Gemüsesorten, Beeren, frühe Äpfel, Pflaumen
  • ab Mitte August Kartoffeln für’s Lager

Haushalt und Küche

Milchsauer einlegen

Wir haben es ja schon ein paar mal erwähnt, fermentiertes Gemüse ist irre gesund. Dadurch dass es nicht hoch erhitzt wird, bleiben wichtige Nährstoffe sehr gut erhalten. Ihr könnt Bohnen, Möhren, Gurken, Zwiebeln, rote Bete und viele Kohlsorten milchsauer einlegen. Wenn das Gemüse nicht aus eurem Garten ist, achtet auf Bio Qualität, denn wir brauchen die Mikroorganismen, die auf den Pflänzchen leben. Wenn ihr keinen Gärtopf habt, könnt ihr auch ein großes Schraubglas nehmen. Alle verwendeten Utensilien sollten sauber sein und den Behälter solltet ihr sterilisieren. Schneidet das Gemüse eurer Wahl in mundgerechte Stücke, legt es in euren Gärbehälter und gießt es mit 1-2%iger Salzlösung auf. Ihr könnt natürlich mit Gewürzen und Kräutern eure eigene Note zufügen. Locker verschlossen sollte alles nun 4-6 Wochen bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden. Wenn die Milchsäuregärung abgeschlossen ist, stellt das Gemüse in einen kühlen und dunklen Raum. Es ist nun etwa 6 Monate haltbar. Das Endprodukt sollte angenehm säuerlich riechen und keinesfalls stinken oder schleimig sein. Immer erst gucken, dann riechen und dann vorsichtig probieren. Im Zweifel lieber weg damit!

Weihnachtsgeschenke in der Küche vorbereiten

Als Gärtner*innen schielen wir ja grundsätzlich mit einem Auge Richtung Zukunft, weshalb wir natürlich auch jetzt schon an die Weihnachtsgeschenke denken. Familie und Bekannte freuen sich über Marmeladen, Chutneys, Kräutermischungen, Badezusätze, Eingemachtes, Tees oder Liköre. Der Extraaufwand ist auch sehr überschaubar, da ihr all diese Sachen ja sowieso herstellt. Ihr müsst nur einige Gläser, Döschen, Säckchen oder was auch immer ihr verwendet, etwas hübscher gestalten und voilá ihr habt ein tolles selbstgemachtes Geschenk. Wir verschönern unsere Küchenschätze meist mit Etiketten aus einfachem braunen Packpapier oder Schildchen aus Karton, die mit Packband befestigt werden. Washi Tape und Stempel geben noch etwas Extra-Chic. Die Bastelarbeit könnt ihr euch natürlich auch für kältere Monate aufheben und den Sommer nur mit der Herstellung der potenziellen Geschenke verbringen. Unsere All-Time-Favorites sind Liköre, Teemischungen und Kräutersalze. Im letzten Jahr hab ich versuchsweise Zwiebelchutney gekocht, welches unheimlich gut ankam, weshalb es dieses Jahr wohl auch bei dem ein oder anderen unterm Baum landen wird. Ein passendes Rezept gibt es im Kuriositätenladen.

Kreativ und nachhaltig

Alte Handtücher recyclen 

Vielleicht seid ihr schon zurück aus eurem wohlverdienten Urlaub und wascht gerade eure Klamotten durch. Ist euch aufgefallen, dass euer Strandtuch aus dem Mallorcaurlaub 2002 echt nicht mehr schön aussieht? Die Farbe ist verblasst und was sind das da unten rechts eigentlich für Flecken? Wenn ihr euch ein neues gönnt, werft das alte nicht achtlos weg. Es gibt noch unzählige Möglichkeiten es wiederzuverwenden. Hier nur ein paar Anregungen:

  • Küchenlappen 
  • Seifenbeutel
  • Strandtasche
  • Wischbezug 
  • Abschminkpads
  • Windel- oder Slipeinlagen
  • Reiseetui für Zahnbürste 
  • wiederverwendbare Küchenrolle

Noch mehr Ideen gibt’s bei smarticular.

Sonnenschutz und Sonnenbrand

Leute, es ist nicht mehr 1995, als unsere Eltern uns, wenn überhaupt, mit Lichtschutzfaktor 5 eingecremt haben. Denkt an Sonnenschutz und setzt euch bitte nicht in die pralle Sonne. Auch im Schatten bekommt ihr genügend UV-Strahlung für euren Sommerteint. Wir wollen hier nicht die Buh-Frau spielen, aber das Hautkrebsrisiko ist real und ihr könnt es mit einfachen Maßnahmen enorm senken. Also Hut auf, möglichst lange und luftige Kleidung tragen und hohen Lichtschutzfaktor auftragen. Manche empfehlen Kokosöl als Sonnenschutz, allerdings hat dieses nur einen geringen Lichtschutzfaktor von maximal 8 und eignet sich daher eher als Hautpflegeprodukt. Der LSF berechnet sich übrigens so:

Eigenschutz der Haut (je nach Hauttyp zwischen 20 und 80 Minuten) x LSF = Zeit die man in der Sonne verbringen darf –> Bsp: 20 x LSF 8 = 160 Minuten

Bei Kokosöl hätten wir als Nordeuropäer*innen etwa 160 Minuten. Ich bevorzuge Sonnencremes mit mindestens LSF 30, die dazu noch wasserfest sind. Wenn ich stundenlang im Garten werkle und dabei schwitze, bin ich damit ganz gut geschützt. Trotzdem kann es schon mal passieren, dass man sich einen Sonnenbrand zuzieht. Den könnt ihr mit einfachen Hausmitteln lindern. Wenn ihr eine Aloe Vera habt, könnt ihr euch glücklich schätzen. Das Gel, dass sie in ihren Blättern einlagert, schafft Linderung bei Sonnenbrand und gibt der Haut Feuchtigkeit zurück. Wenn ihr vorbereitet sein wollt, könnt ihr das Gel auch in Eiswürfelformen einfrieren und bei Bedarf aus dem Tiefkühler nehmen. 

Wer keine Aloe Vera hat, dem helfen vielleicht Hautumschläge mit Essigwasser. Das klingt erstmal eklig, soll aber gut funktionieren, da der Essig entzündungshemmend wirkt und den Juckreiz lindert. Wem das zu abgefahren klingt, der kann sich auch Umschläge mit kaltem Kamillentee auf die betroffenen Stellen legen.

Zwar nicht vegan, aber ein altes Hausmittel sind Quark- oder Joghurtwickel. Diese lindern das Brennen und lassen den Sonnenbrand schneller abklingen. Diese Variante solltet ihr aber keinesfalls bei Blasenbildung anwenden, da sonst die Milchsäurebakterien in die Wunden gelangen können. Überhaupt würde ich die anderen Varianten bevorzugen, selbst wenn man nicht vegan lebt. 

geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen...
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