Februar

Mit sauercrowded durch’s Jahr

Der Winter ist zwar noch nicht geschafft, aber die Tage werden deutlich länger. Mehr Licht bedeutet auch, dass wieder mehr Gartenkram möglich ist! Meine Pflanzenlampe ist schon lange entstaubt und wartet nur darauf, Chili und co. mit Licht zu versorgen. Und auch sonst gibt’s noch einiges zu tun.

Garten

Ich schaue regelmäßig im Garten vorbei, um die Laube zu heizen und Einbrecher zu vertreiben. Tatsächlich treiben hier düstere Gestalten ihr Unwesen und es schadet nicht, hin und wieder nach dem Rechten zu sehen. Bei der Gelegenheit mache ich auch immer ein paar Löcher ins Eis, falls der Teich zugefroren ist, damit die Fischis genug Luft bekommen und die Vögel eine Stelle zum Trinken haben. So langsam räume ich das Gewächshaus auf, um schon die ersten Aussaaten zu tätigen. Auch im Frühbeet können die ersten Pflänzchen gesät werden. Bei mildem Wetter kann man sich auch schon mal den Kompost vorknöpfen und die Beerensträucher mit grobem Kompostmaterial versorgen. Apropos Beeren, kontrolliert eure schwarzen Johannisbeeren. Übernatürlich dicke Knospen beherbergen Gallmilben und die solltet ihr lieber entfernen. Auf den Beeten solltet ihr erst herumwandern, wenn die Erde nicht mehr in großen Klumpen an den Stiefeln kleben bleibt. Wenn der Boden noch zu feucht ist, könnt ihr euch aber um die Obstbäume kümmern. Die freuen sich über eine freche Sommerfrisur. Schneidet die Bäume aber nur an frostfreien Tagen. Eine Anleitung gibt es in unserem Beitrag „Winterschnitt Basics“.

Stachelbeere und Johannisbeeren können ebenfalls jetzt geschnitten werden. Falls ihr Leimringe an euren Bäumen hattet, könnt ihr diese jetzt entsorgen. Wir bringen keine Leimringe an, bürsten jetzt aber die Stämme gründlich mit dem Straßenbesen ab, um unerwünschte Mitbewohner heraus zu kehren. Im Februar habt ihr außerdem die letzte Chance zum Heckenschnitt, da ab März die Piepsies darin brüten. Wenn ihr euch schon ein paar Vitamine auf’s Fensterbrett holen wollt, könnt ihr jetzt Schnittlauch teilen und im Topf vortreiben. Und wenn wir schon beim Vortreiben sind, auch Rhabarber kann jetzt vorgetrieben werden. Wir stülpen dazu, nachdem wir etwas groben Kompost verteilt haben, einen großen Maurerkübel über die Pflanze. Darunter wachsen sehr zarte helle Stängel, die nach etwa vier Wochen geerntet werden können.

Auf dem Fensterbrett

  • Sprossen und Microgreens
  • einjährige Sommerblumen
  • Paprika
  • Chili
  • Tomaten
  • Physalis
  • Auberginen
  • Sellerie

Im Gewächshaus oder Frühbeet

  • Salate
  • Radieschen
  • Kohlrabi
  • Rucola
  • Lauch
  • Feldsalat
  • Spinat
  • Karotten

Im Freiland

  • dicke Bohne
  • Pflanzzeit für Obstbäume (Aprikose, Quitte, Pfirsich), Weinrebe, Heidelbeere

Haushalt und Küche

Schmuddelwetter und Kälte halten uns leider noch oft davon ab, draußen richtig loszulegen, deswegen vertreiben wir uns die Zeit….

Erkältungsbalsam herstellen

Mit dem Wechsel der Jahreszeiten kommt eigentlich auch immer die tropfende Nase. Obwohl wir inzwischen wahre Profis der Krankheitsvermeidung sind, schleicht sich so eine Erkältung doch noch hin und wieder durch. Wer auf teure Produkte aus der Apotheke verzichten will, kann sich einen Erkältungsbalsam mit wenigen Mitteln selber herstellen. Ihr braucht nur etwas Bienenwachs, Pflanzenöl und ätherische Öle. Bei den ätherischen Ölen wie zB. Eukalyptus, Thymian, Lavendel, Minze und co. solltet ihr auf die Hautverträglichkeit achten. Eine einfache Anleitung findet ihr bei smarticular.

50 g Olivenöl

5 g Bienenwachs

6-8 Tropfen ätherisches Öl

Zitrusschalenreiniger

Wer schon langsam den Wintermuff aus der Bude kehren will, kann selber Zitrusschalenreiniger ansetzen. Dazu braucht ihr nur Haushaltsessig (5% Säure) und ein paar Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- oder Limettenschalen. Gebt alles zusammen in ein großes Glas und lasst es für drei Wochen durchziehen. Danach gießt ihr den Reiniger am besten durch ein engmaschiges Sieb in eine leere Sprühflasche. Der Reiniger eignet sich gut bei Kalkablagerungen und hinterlässt einen angenehmen Duft. Ihr solltet ihn allerdings nicht bei Naturstein verwenden, da die Säure diesen zersetzen könnte.

Kreativ und nachhaltig

Anzuchttöpfe basteln

Egal ob ihr Balkon-, Terrassen- oder Kleingärtner*innen seid, ihr werdet jetzt so langsam starten wollen und dazu braucht ihr auf jeden Fall Anzuchttöpfe. Man kann die Dinger aus Plastik, Torf (wovon wir unbedingt abraten!), Kokos, gepresster Pappe oder Steinwolle kaufen, man kann sie aber auch ganz einfach selber machen. Meine Lieblingsvariante ist es, Töpfe aus alten Kreuzworträtseln zu falten. Man kann natürlich auch Zeitungspapier oder alte Rechnungen nehmen. Man kann sich auch Papiertopfpressen kaufen. Die bestehen meist aus zwei Teilen, einem Kegel um den das Papier gewickelt wird und ein Bodenteil, auf das der umwickelte Kegel gepresst wird. Das kann man selber improvisieren mit einem kleinen Glas und einer passenden Schale. Auch Toilettenpapierrollen eigenen sich gut als einfache Anzuchttöpfe. Drückt die leeren Rollen einfach platt, schneidet vier gegenüberliegende Schlitze hinein und faltet diese dann um. Egal wie ihr eure Töpfe bastelt, füllen könnt ihr sie mit einfacher Anzuchterde, entweder aus dem Baumarkt oder selbstgemischt (1 Teil Sand, 1 Teil Gartenerde, 1 Teil Kompost). Wer mehr zum Thema Anzucht lesen will, kann in unserem Beitrag „Willkommen im Pflanzenkindergarten“ mehr dazu erfahren.

Spülschwämme und -lappen häkeln, stricken oder nähen

Spülschwämme aus dem Laden sind meist aus Plastik. Nach einiger Zeit beginnen sie, sich aufzulösen und wandern dann als Mikroplastik ins Abwasser. Keine schöne Sache und sehr einfach zu vermeiden. Ihr braucht nur eine Häkelnadel und Paketband aus Naturmaterialien wie z.B. Hanf. Häkelbasics sind schnell mit Youtube-Tutorials gelernt und solche kleinen Arbeiten eignen sich wunderbar, um damit anzufangen. Wenn ihr zehn linke Finger habt, könnt ihr auch aus alten Handtüchern Spüllappen nähen oder einfach nur zurechtschneiden. Wichtig ist, dass ihr Naturfasern wie Hanf, Sisal oder reine Baumwolle verwendet. Gerade Lappen sollten aus Baumwolle sein, damit man sie von Zeit zu Zeit auskochen kann.  

Ein bisschen durchhalten ist noch angesagt, aber schon bald sehen wir die ersten Pflanzen in knackigem Grün und können auch schon die ersten Stündchen auf Balkon und Terrasse verbringen. Bis dahin habt ihr ja jetzt genug zu tun! Genießt die letzten Wintertage mit Tee, Filmen und Schoki, bald habt ihr keine Zeit mehr dafür.

geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen...
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