Januar

Mit sauercrowded durch’s Jahr

Es ist frostig da draußen und wir mümmeln auf unseren Sofas, schauen Serien und essen dampfende Suppen. Das neue Jahr ist gerade geschlüpft und so langsam geht es an die Vorbereitungen der nächsten Gartensaison. Trotzdem gibt es noch mehr als genügend Zeit für kleine Projekte innerhalb der eigenen vier Wände.

Garten

Da sich alles noch im Winterschlaf befindet, können wir die Sache auch ganz gemütlich angehen. Kocht euch einen schönen Kräutertee und schaut mal euer Saatgut durch. Vielleicht seid ihr vorbildlich und habt notiert, was gut funktioniert hat und was nicht. Sortiert abgelaufenes Saatgut aus und schreibt auf, was ihr neu kaufen wollt. Bei der Gelegenheit bietet es sich natürlich auch an, gleich einen neuen Gartenplan zu erstellen. Vorfreude ist doch die schönste Freude. Falls ihr Saatgut habt, das abgelaufen ist oder bei welchem ihr euch nicht sicher seid, ob es noch keimt, macht eine Keimprobe. Dazu gebt ihr einfach die fragwürdigen Samen zwischen zwei Küchenpapiere, stellt sie an einen warmen Ort und befeuchtet diese regelmäßig. Zeigt sich nach einigen Tagen keine Regung, weg damit.

Wenn ihr Wintergemüse angebaut habt, könnt ihr dieses natürlich fortlaufend ernten. Ihr könnt es auch schon wagen, die ersten Salate ins Gewächshaus zu setzen. Stellt aber eventuell nachts ein Grablicht oder einen Teelichtofen mit hinein. Auch eine Lage Luftpolsterfolie kann den Frost aussperren.

Auf dem Fensterbrett

  • Artischocken
  • Keim-Sprossen
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Schnittlauch

Im Gewächshaus oder Frühbeet

  • Spinat
  • Feldsalat
  • Radieschen
  • Kresse

Im Freiland

  • Stauden z.B. tränendes Herz
  • Kaltkeimer z.B. Petersilie

Haushalt und Küche

Die Weihnachtsdeko wird langsam weggeräumt, die letzten Plätzchen liegen unangetastet in der Blechdose und überhaupt steht uns der Sinn nach Erneuerung. Ein guten Zeitpunkt für ein paar Drinnenprojekte, die uns die Zeit bis zum Frühling verkürzen.

Sauerteig ansetzen

Unser kleiner Teigklumpen ist nun schon über zwei Jahre alt und wir backen mindestens einmal pro Woche frisches Brot mit ihm. Sauerteigbrot ist sehr gesund und im Prinzip ganz einfach selber zu machen. Ihr braucht nur Wasser, Mehl und ein bisschen Geduld. Für eine vollständige Anleitung könnt ihr euch unseren Blogartikel dazu anschauen. Wir backen meistens Roggen-Dinkel-Mischbrot, aber ihr könnt mit eurem Sauerteig nach Belieben rumexperimentieren. Ganz klarer Vorteil an selbstgebackenem Brot ist, dass ihr genau wisst, was drin ist und die Qualität der Zutaten selbst bestimmt.

Staubmilben töten

Wer wie ich unter einer Hausstauballergie leidet, kann jetzt noch die kalten Tage nutzen, um die Plagegeister zumindest für ein paar Wochen, loszuwerden. Legt eure Bettdecken, Kissen, Polster, Kuscheldecken und alles was sonst kuschelbar ist, an einem trockenen und kalten Tag nach draußen. Optimal sind hierfür -15 °C. Wenn ihr es so lange entbehren könnt, lasst alles für zwei Tage draußen. Ihr könnt auch eine ganze Matratze draußen auslüften. Stellt sie dafür am besten hochkant auf den Balkon oder die Terrasse und lasst sie mindestens eine Stunde gut durchlüften. Milben lassen sich ebenfalls mit Hitze töten, schade nur, dass die meisten Teddys eine Runde in der Waschmaschine bei 90°C wohl nicht überleben. Milben haben ihre Wohlfühltemperatur bei 26°C und 75% Luftfeuchtigkeit. Es hilft schon, es ihnen jeden Tag etwas ungemütlich zu machen, in dem ihr euer Bett bei geöffnetem Fenster aufgeschlagen lasst.

Kreativ und nachhaltig

Eigenes Gartentagebuch gestalten

Ich bin sehr nachlässig, was die Dokumentation meiner Gartenarbeit angeht, auch wenn ich immer wieder sage, dass Notizen wichtig sind. Im Buchhandel findet ihr schöne und praktische Gartenkalender und Gartentagebücher, die aber auch stolze Preise haben. Mit einem einfachen Notizbuch und ein paar Stiften könnt ihr euch so ein Büchlein aber auch selbst gestalten. Mir reicht zum Beispiel eine Monatsübersicht mit geplanten Aktivitäten und Aussaaten. Dann benötigt man natürlich noch Platz um Ergebnisse zu dokumentieren. Was hat gut geklappt? Was macht man im nächsten Jahr anders? Wann hab ich den Kompost umgesetzt? Was hab ich wann wohin gepflanzt? Auf den ersten Seiten könnt ihr Aussaatkalender und Mischkulturtabellen einkleben und eine Skizze eures Gartenplanes einzeichnen. Der Vorteil am selbstgemachten Gartentagebuch ist, dass ihr alles so gestalten könnt, wie es für euch praktisch ist. Wenn ihr kreativ seid und auch auf Bullet Journals steht, könnt ihr hier wahre Kunstwerke erschaffen. Wer da keine Lust drauf hat, kann ja einfach nur Notizen reinschreiben. 

Vogelfutterstation

Unsere heimischen Vögel freuen sich dieser Tage über ein bisschen Aufmerksamkeit unsererseits. Ihnen im Winter ein bisschen auszuhelfen, ist im Prinzip ganz einfach. Viele Vögel fressen Körner, die wir im Garten sammeln oder im Supermarkt kaufen können. Eine einfache Mischung könnt ihr aus Haferflocken, Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Nüssen herstellen. Auch über getrocknete Früchte wie Sanddorn, Rosinen, Berberitzen oder Hagebutten freut sich der ein oder andere Piepmatz. Ihr könnt das Futter unter Zugabe von Fett in Meisenknödel verwandeln. Meisenknödel werden oft mit tierischen Fetten produziert, wenn ihr vegan lebt, könnt ihr auch Palmfett nehmen. Wenn ihr einen Busch vor der Tür habt, könnt ihr dort auch frische Äpfel aufhängen. Loses Futter könnt ihr in eine Futterstation oder in ein Futterhäuschen geben. Eine Futterstation könnt ihr ganz einfach aus einem alten Tetrapack oder einer PET-Flasche herstellen. Wichtig ist, dass das Futter nicht nass wird und die Vögel eine Möglichkeit zum Landen haben. Steckt also ein paar Äste durch die Flasche oder das Tetrapack. Eine gute Anleitung findet ihr bei Smarticular.

Kerzen recyceln 

Jedes Jahr bleiben von unserem Adventskranz angebrochene Kerzen übrig. Da wir sie im nächsten Jahr nicht unbedingt nochmal benutzen wollen, schmelzen wir die Reste einfach zu neuen Kerzen ein. Dazu nehmen wir ein altes Einmachglas und tun dort die zerkleinerten Reste hinein. Das Glas wird dann im Wasserbad erwärmt, bis das Wachs vollständig geschmolzen ist. Das flüssige Wachs gießen wir einfach in alte saubere Kerzengläser. Als Docht verwenden wir gewachste Baumwollfäden. 

Wir hoffen, dass ihr den Januar gut übersteht und dieses Jahr mit vollem Tatendrang beginnen könnt. Die dunkelste Zeit ist zum Glück überstanden und wir schauen voller Vorfreude auf das neue Gartenjahr.

geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen...
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