September

Mit sauercrowded durch’s Jahr

Ein bisschen wehmütig müssen wir langsam feststellen, dass der Sommer sich dem Ende neigt. Natürlich haben wir im Garten noch viel zu ernten und wir können auch noch Gemüse für die Winterernte ziehen, aber der Herbst schleicht sich mit großen Schritten an. Während einige von euch mit dicken Tränen den heißen Temperaturen hinterher weinen, freuen sich die anderen schon auf Kuscheldecke und Marroni. Egal welcher Typ ihr seid, macht das Beste aus den letzten Sommertagen.

Garten

Die Obstbäume brechen bald unter der Last zusammen, die sie tragen müssen. Zumindest sieht es bei uns so aus. Pflaumen, Äpfel und Birnen können endlich ins Erntekörbchen und dann auch in den Entsafter oder ins Einmachglas. Überhaupt gibt es noch so einiges zu ernten und einzukochen. 

Da wir nun auch so langsam unsere Beete freiräumen, ist es mal wieder an der Zeit, den Kompost umzuschichten. Den gewonnenen Humus könnt ihr gleich auf die Beete verteilen und den freigewordenen Platz auf dem Komposthaufen kriegt ihr auch gleich wieder voll. Wenn ihr auf ein freigewordenes Beet noch Spinat oder Feldsalat säen wollt, gebt auf dieses erstmal keinen Humus. Ihr wisst ja, dass die meisten grünen Blattgemüse Schwachzehrer sind und mit so vielen Nährstoffen gar nicht umzugehen wissen. 

Bei Tomaten, Gurken, Zucchini und Kürbis könnt ihr neue Blütenansätze entfernen, damit die Früchte, die schon dran sind, auf jeden Fall ausreifen. 

Haltet weiterhin Ausschau nach Schädlingen und Krankheiten. Ich habe gerade noch Mehltau an unseren Kürbissen entdeckt, aber ignoriert, weil sie ohnehin schon reif sind. Wenn eure Schützlinge aber noch nicht reif sind, entfernt betroffene Pflanzenteile, um ein Übergreifen zu verhindern. Den Brokkoli musste ich in diesem Jahr ganz aufgeben, der Kohlweißling und die weiße Fliege haben sich einfach zu wohl gefühlt. 

Euren Obstbäumen könnt ihr nach der Ernte noch einen Gefallen tun, indem ihr die Baumscheibe mit halb verrottetem Kompost versorgt. Entfernt außerdem Fruchtmumien und Fallobst. 

Jetzt gibt’s vor dem Winter noch die letzte Gelegenheit, Erdbeeren neu zu pflanzen. Bestehende Erdbeerpflanzen solltet ihr gründlich ausputzen, Ableger entfernen und dann mit Dünger oder Kompost versorgen.

Im Freiland säen

  • Asia-Salat
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Spinat
  • Winterportulak
  • Gründünger wie Winterroggen, Bienenfreund

Im Freiland pflanzen

  • Erdbeeren
  • Rhabarber
  • Knoblauch
  • geteilte Kräuterstauden

Ernten

  • Tomaten
  • Zucchini
  • Gurken
  • Kürbis
  • Apfel, Birne, Pflaume, Brombeeren, Trauben
  • Haselnüsse
  • Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, Kohl, Kohlrabi
  • Bohnen
  • Fenchel
  • Mais
  • Lauch
  • Mangold
  • Chili, Paprika
  • Salate….

Haushalt und Küche

Mundräubern

Jetzt geht die Erntezeit auch für diejenigen los, die keinen eigenen Garten haben. In jeder Stadt, in jedem Dorf lässt sich frei zugängliches Erntegut finden. Wir haben schon einmal eine ganze Folge darüber gemacht und legen euch das rebellische Räubern ans Herz. Im September könnt ihr nach folgenden Köstlichkeiten Ausschau halten:

  • Apfel
  • Birne
  • Eberesche
  • Mirabelle
  • Mispel (sollten einmal Frost bekommen)
  • Pflaume
  • Quitten
  • Brombeere
  • Felsenbirne
  • Hagebutte
  • Haselnuss
  • Holunder
  • Sanddorn
  • Weißdorn
  • Brennessel (Samen)
  • Hopfen…

Eine passende Karte zu Fundorten gibt es auf mundraub.org. Ihr könnt die Karte mit eurem Wissen erweitern und so die Community unterstützen. Jetzt geht übrigens auch die Pilzsaison wieder los. Da wir keine Expertinnen sind, empfehlen wir euch den Pilzpodcast von Sebastian. Den könnt ihr auch super beim Pilzesammeln hören. Überhaupt gilt beim Sammeln immer: Nehmt nur das mit, was ihr zweifelsfrei bestimmen könnt!

Gemüse und Obst lagern

Wir Bewohner*innen der Nordhalbkugel müssen irgendwie damit zurechtkommen, dass Obst und Gemüse bei uns auf einen Schlag reif werden. Im August und September können wir uns kaum retten, von November bis März gibt’s gefühlt gar nichts Frisches. 

Die einfachste Methode, Lebensmittel haltbar zu machen, ist das Lagern. Hierfür braucht man im besten Fall nur ein paar Kisten und einen kühlen Keller.

Äpfel und Birnen:

Die einzelnen Früchte werden flach und luftig in Kisten oder Horden gelegt und in den Keller gestellt. Hier ist wichtig, dass ihr sie nicht mit anderem Obst oder Gemüse zusammen lagert, da sie Ethylen absondern, welches den Reifeprozess beschleunigt. Kontrolliert die Kisten regelmäßig und entfernt fauliges Obst.

Kartoffeln: 

Lose in Kisten oder Jutesäcke geben und an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahren. Kartoffeln können im Lager auch übereinander liegen. Kontrolliert auch hier regelmäßig und sortiert angeknabberte und faulige Kartoffeln aus.

Wurzelgemüse:

Karotten, Sellerie, rote Bete und Co. fühlen sich in einer Kiste mit feuchtem Sand wohl. Diese Methode könnt ihr auch in einem sonst recht trockenen Keller anwenden. Entfernt vor der Lagerung das Laub, legt das Gemüse einzeln aus und bedeckt jede Lage wieder mit Sand. Befeuchten könnt ihr den Sand mit einer Blumenspritze.

Kürbisse:

Hokkaido, Butternut und was ihr sonst noch habt, vertragen es etwas wärmer und können auch bei 15°C gelagert werden. Die Schale wird dabei etwas härter, aber das verändert den Geschmack nicht. Zucchini könnt ihr ebenfalls so lagern.

Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch:

Die Zwiebelgewächse mögen es auch lieber etwas trockener und wärmer. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, treiben sie schnell wieder aus. Ich lasse sie einfach in der Laube hängen. 

Gut gelagert, hält sich eure Ernte bis in den nächsten Frühling hinein. Wir nehmen grundsätzlich unsere Lagerkartoffeln als Saatkartoffeln für die nächste Saison, weil sie pünktlich im April in ihrem Lager zu keimen anfangen. Wenn ihr keinen Keller habt, könnt ihr auch eine Erdmiete im Garten anlegen. Achtet aber darauf, dass diese mäusesicher ist.

Kreativ und nachhaltig

Energie sparen

So langweilig das klingen mag, aber spätestens seit dem Sommer wissen wir, dass wir mehr Energie sparen müssen. Wer zur Miete wohnt, kann zwar am Heizsystem und manchmal auch am Stromanbieter nichts ändern, aber zumindest an den eigenen Gewohnheiten. Sicher seid ihr schon recht vorbildlich, was euren Verbrauch angeht, aber schaut euch trotzdem in eurer Wohnung um und hinterfragt vielleicht einige Gewohnheiten.

Muss der Wlan-Router auch nachts eingeschaltet sein?

Sind alle Standby-Schalter aus?

Kann ich die Wärme aus dem Backofen vielleicht effektiver nutzen?

Reicht es auch zweimal in der Woche zu duschen? 

Kann ich die Wäsche auch kälter waschen?

Lohnen sich für mich neue Thermostate an den Heizkörpern? 

Kann ich die Temperatur beim Duschen und Heizen drosseln?

Weil unsere Wohnung recht kalt ist, legen wir im Winter Teppiche aus und isolieren die Fenster zusätzlich. Außerdem haben wir selbstgenähte Zugluftstopper vor Türen und Fenstern. Ihr habt sicher selber ganz fantastische Tipps, die ihr gern mit uns teilen könnt!

Essensplan, Meal Prep und Einkaufsliste

Da Sparen ja gerade zwangsweise angesagt ist, hier noch ein Tipp. Macht euch einen Essensplan und kauft danach ein. Es spart nicht nur bares Geld, sondern verhindert auch, dass Lebensmittel in der Tonne landen. Ihr könnt richtig kreativ werden und euch im Internet Inspiration holen oder einfach nur einen schnöden Zettel schreiben. Wir machen das schon seit Jahren und schmeißen fast gar keine Lebensmittel mehr weg. Wichtig ist, dass euer Plan nicht total starr ist, damit ihr Gerichte auch spontan wechseln könnt. Wenn wir genug Zeit haben, bereiten wir uns außerdem Essen für die Arbeit vor. Das bewahrt einen davor, ungesund und teuer zu essen. Zum Frühstück gibt es meistens Porridge aus dem Kühlschrank und mittags entweder Reste vom Vorabend oder einfache Gerichte bzw. Salate. Wenn ihr euch Essen für die Arbeit vorbereitet, kocht euch nicht am Sonntag ein Gericht für fünf Tage, sondern bereitet euch Beilagen, Gemüse und Saucen vor, die ihr im Laufe der Woche wild kombinieren könnt. 

Bon Appetit! 

geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen...
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